Atelier Extra – Kreativ die Stadt erobern

Ermöglicht durch das Quartier U1 (Gefördert als Akteursprojekt im Quartier U1) – U-Bahn-Eingänge und Umfeld der U-Bahn Stationen Gostenhof und Plärrer

Das Atelier Extra ist ein von Malena Guinet und Mariella Falke, einem Teil des Teams des Edel Extra e. V., entwickeltes mobiles Atelier. Es ermöglicht Passanten und Passantinnen künstlerisches Arbeiten im öffentlichen Raum. Über Gespräche und kreatives Schaffen soll allein oder gemeinsam an eigenen und gesellschaftsrelevanten Themen künstlerisch geforscht werden. Es handelt sich also um Kunstvermittlung im öffentlichen Raum. Durch interaktive und partizipative Begegnungs- und Kommunikationsplattformen wird kreatives Schaffen spontan und temporär über künstlerische Interventionen ermöglicht. Das Atelier Extra steht während der Interventionszeit jeder interessierten Person zur Verfügung. Das Edel Extra e. V. möchte mit dem Atelier Extra eine Plattform zum Austausch im öffentlichen Raum bieten – künstlerisch sowie verbal. Es sollen Fragen zu Themen der Stadt, dem Miteinander, aber auch zum persönlichen Leben und der Kunst an sich im Mittelpunkt stehen. Wir erhoffen uns dadurch bei Passanten und Passantinnen Hemmungen gegenüber dem künstlerischen Schaffen abzubauen und auf Kunst im Alltag aufmerksam zu machen. Das niederschwellige Angebot des Projekts „Atelier Extra – kreativ die Stadt erobern” soll Grenzen und Hierarchien zwischen Mensch und Stadt und Mensch und Kunst abbauen. Wir alle können Stadt und Kunst für uns erobern und mitgestalten!

Zu Beginn des Projektes “Atelier Extra – Kreativ die Stadt erobern” setzten wir uns über das Projekt „Quartier U1” des Urban Lab mit dem Verlauf der U-Bahn-Linie 1 und vor allem mit dem Quartier zwischen den Haltestellen Bärenschanze und Plärrer auseinander. Wie können wir, als Edel Extra e. V. im Rahmen des Stadtentwicklungsprojektes unseren Beitrag leisten? Ein neues Terrain für uns Kunstvermittlerinnen Malena Guinet und Mariella Falke. Künstlerische Herangehensweisen sollten uns dabei helfen, die Stadt mit allen Sinnen wahrzunehmen und sie auf ästhetische Weise zu entdecken. Entlang der U-Bahn-Linie 1 würden wir mit den Menschen Nürnbergs in Austausch treten. Aber wie?

Vor mittlerweile einem halben Jahr entstand die Idee, ein Atelier zu bauen, das sich flexibel im öffentlichen Raum bewegen lässt. Viele Hürden kamen auf uns zu, die vorher nicht abzusehen waren. Die größte davon war und ist natürlich die Corona-Pandemie. Aber auch kleine Schwierigkeiten warteten auf uns. Wie könnte das mobile Atelier aussehen? Wie viel Stauraum benötigen wir für Arbeitsmaterialien? Woraus wollen wir das Atelier überhaupt bauen damit es nicht zu schwer wird? Ständig mussten wir kleine und große Entscheidungen fällen. Zum Glück bekamen wir beim Umbau der 50er Jahre Kommode Hilfe von der Firma AHAP Rigging and Steel GmbH. In der professionellen Werkstatt wurde das alte Möbel allmählich zu einem Objekt für den öffentlichen Raum umgebaut. Nachdem die Kommode Räder bekam, eine Arbeitsfläche und Griffe zum Schieben, stand noch die Wahl der Farbe im Raum. Das Atelier Extra sollte schließlich auffallen in der Stadt, sichtbar sein und zum Mitmachen animieren. Wir entschieden uns für die Logo-Farbe des Edel Extra e. V., unter dessen Dach die Idee des Atelier Extra entstand: Türkis für die Innenflächen, von außen ein auffallendes, frisches Orange. Nach einigen Absprachen mit dem Ordnungsamt und dem Aufsetzen eines Hygienekonzeptes, konnte das Atelier Extra dann endlich von der Werkstatt der „AHAP Rigging and Steel GmbH” in die Räume des Edel Extra e. V. umziehen. Schon bei dem Transport merkten wir, wie die knallige Kommode auf Rädern ihre Blicke auf sich zog und neugierig machte.

Dann war das Atelier Extra bereit, um an unterschiedlichen Orten der Stadt zu stehen und Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Klein und Groß schauten neugierig zu uns hinüber und fragten uns, was denn das Atelier Extra sei. Wer uns auf der Straße entdeckte und beim Atelier Extra mitmachen wollte, bekam von uns ein Mäppchen mit verschiedensten Stiften und ein Klemmbrett mit einer der vielen “kreativen Impulse”, die einen leichten Einstieg ins kreative Schaffen ermöglichten. Gemütliche Kissen im Abstand von 1,5 Metern rund um das Atelier Extra luden zum Hinsetzen ein. Die „kreativen Impulse” umfassten Fragen zur Stadt und zum eigenen Leben in der Stadt. Die Teilnehmenden wurden dazu aufgefordert, die Umgebung zu beobachten und eigene Gedanken und Erlebnisse auf das Papier zu bringen.

Die Pilotphase, welche die bisherigen Interventionen umfasst, endete mit einer Ausstellung im Edel Extra e. V., bei der die Ergebnisse präsentiert wurden. Nach der Ausstellung wird die Pilotphase evaluiert und der Fortlauf des Projektes geplant. Denn sowohl thematisch als auch methodisch wird das Atelier Extra noch einiges aus seinen Schubladen zaubern.

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